Es ist Drückjagdzeit, -
die Hundeführer freuen sich auf ihren Einsatz, ihrer Hunde nicht minder. So
mach junger Hund findet seinen ersten Einsatz und so mancher Welpe darf später
beim Strecke legen, das erlegt Wild zauseln und beuteln.
Bitte erlauben Sie mir eine Bemerkung:
Liegt das Wild auf der Strecke, denke ich hat kein Hund mehr etwas an der
Kreatur zu suchen. Traditionell stellt das Streckelegen die letzte Ehrung und
Respekt des erlegten Wildes da. Weder sollte das das Wild nachlässig auf die
Strecke geschmissen werden noch gehen Neugierige mit Bierflaschen (dieses Jahr
gesehen) über die Strecke oder steigt über das Wild. Nach der Übergabe der Erlegerbrüchen wird dem Wild mit entsprechenden Totsignalen
für die einzelnen Wildarten die letzte Ehre erwiesen, mit Jagd vorbei und
Halali, endet die Jagd.
Nun aber zurück zu unserem vierbeinigen Jagdgefährten. Dieses Jahr auf
den Maisdrückjagden oft gesehen, Welpen, Junghunden soll das Schwarzwild
schmackhaft gemacht werden. So manch erbeutetes Schwein wird vom Hundeführer
zum „Leben erweckt“ um es für den „Nachwuchs- saupacker“ interessant zu machen.
Der Hund greift sich ans Herz und packt in den Teller, schnuppert beherzt am
Anschuss und leckt den Schweiß, den Speichel etc..
Auch sieht man Hundeführer, die ihren Vierbeiner ge- dankenlos am Aufbruch
naschen lässt.
Die Aujeszkysche Krankheit auch Pseudowut ist nicht ausgerottet! Einen
Impfschutz gibt es nicht und auch keine wirksame
Behandlung. Diese Krankheit verläuft immer tödlich für Ihren Hund und das rasend
schnell. Das einzige was hilft, die Vermeidung von rohem Schweinefleisch und
denken Sie da bitte auch an die kaltgeräucherte Salami.
Was ist jetzt im jagdlichen Einsatz? Leider ist es gar nicht nötig, dass ein
Hund ein erlegtes Stück Schwarzwild anschneidet, nein es reicht, dass der Hund
am dem Stück zergelt und zauselt, mit Schweiß und dem Anschuss in Kontakt
kommt. Auch reicht es für den Hund aus, beim Stellen und Festmachen des
gefangenen Stückes mit dem Speichel der Sau in Kontakt zu kommen und sich mit
dem Virus zu infizieren.
Ist der Hund infiziert, reagiert er nach einer Inkubationszeit von 2-9 Tagen
unter Umständen mit einer nicht erklärlichen Wesensveränderung, er hat
Schluckbeschwerden wie zum Beispiel beim Zwingerhusten und speichelt dabei sehr
stark oder der Hund hält den Kopf schief durch die Lähmung der Kopfmuskulatur,
aber besonders markant ist der unstillbare Juckreiz, der Hund kratzt sich bis
ins tiefe Fleisch blutig. Alle vorgenannten Symptome können einzeln aber auch
zusammen auftreten. Die Hunde würden sich verstümmeln wenn man sie nicht vorher
erlöst und gehen unter unvorstellbaren Schmerzen ein.
Dieses Jahr haben sich nachweislich einige Hunde auf Drückjagden infiziert (die
Jagdpresse berichtete) und sind jämmerlich eingegangen. Vielleicht auch
noch weitere Hunde, dessen Symptome aber nicht mit dieser schrecklichen
Erkrankung in Zusammenhang gebracht worden sind.
Die Aujeszkysche
Krankheit ist eine ernst zu nehmende Gefahr für Ihren vierbeinigen
Jagdgefährten. Bitte achten Sie in ihrem eigenen Interesse, dass der
Schwarzwildkontakt Ihrer Hunde nicht länger ausfällt, als unbedingt nötig.